11.08.2022, Sommer

Der Reither Almabtrieb, die Heimkehr der Rinder

In den Alpenregionen gehört der Almabtrieb zu den traditionellsten und wichtigsten Ereignissen im Jahr. Er ist der Höhepunkt des Spätsommers und deutet gleichzeitig den herannahenden Herbst an. Die Hirten treiben dabei das Vieh von den Almwiesen zurück „nach Hause“. Entweder auf die Wiesen unten im Tal oder direkt in die Ställe. Die Tiere sind dabei prächtig geschmückt: mit üppigen Kränzen aus Bergblumen wie der Silberdistel und der Alpenrose, aber auch mit bunten Bändern und mächtigen Glocken.

Almabtrieb, (c) Alpbachtal Tourismus/Grießenböck Gabriele
Almabtrieb, (c) Alpbachtal Tourismus/Grießenböck Gabriele
Almabtrieb, (c) Alpbachtal Tourismus/Grießenböck Gabriele

Und während der Almabtrieb für die Einheimischen ein wesentlicher Bestandteil des Brauchtums ist, freuen sich Feriengäste und auswärtige Besucher über ein faszinierendes Spektakel aus Musik, Kulinarik und typischen Produkten aus der Region. In Reith im Alpbachtal wird der Almabtrieb ganz besonders groß gefeiert, und das sogar an gleich zwei Wochenenden. Wann es stattfindet und was sich die Veranstalter in diesem Jahr ausgedacht haben, erzählen wir euch nachfolgend.

Eine kleine Vorschau auf das Festprogramm

In diesem Jahr wird der Almabtrieb gleich zweimal gefeiert: am 24. September und am 01. Oktober. An beiden Tagen geht es jeweils um 10.00 Uhr los. Der Einzug der Musikkapelle mit dem anschließenden Platzkonzert bildet den Auftakt. Die Schmankerl- und Handwerkstraße ist dann bereits eröffnet. Hier verwöhnen die Bauern aus der Region die Besucher mit köstlichen heimischen Spezialitäten, während die zahlreichen Handwerker sich bei ihrem traditionellen Kunsthandwerk über die Schulter schauen lassen. Darunter sind viele Künste, die anderswo längst in Vergessenheit geraten sind: das Federkielsticken beispielsweise, aber auch das Klöppeln, Seifensieden und Schindelmachen.

Ab etwa 12.00 Uhr wird es im Ortszentrum dann richtig farbenfroh und „tierisch“. Die ersten Kühe trotten gemächlich durch die Straßen, unübersehbar mit ihren imposanten Kopfschildern, den flatternden Bändern und klingenden Glocken. Zwischendurch sorgen die Alphornbläser, „Goasslschnalzer“ sowie verschiedene Tiroler Volksmusikgruppen für allerbeste Unterhaltung und gute Laune. Jetzt wird es auch Zeit für eine kleine Mittagsjause. Der große Bauern- und Genussmarkt bietet reichlich Auswahl: Ob Krapfen, „Kiachl“ oder frisches duftendes Obst aus den Bauerngärten, hier muss niemand hungrig bleiben.

Übrigens: Der Almabtrieb findet zwar an zwei Samstagen statt, dennoch marschieren natürlich nicht zweimal die gleichen Kühe durch den Ort! Für Abwechslung ist also an beiden Tagen gesorgt! Der Eintritt für das große Fest kostet pro Person 7,00 Euro. Für Kinder bis zwölf Jahre ist der Eintritt frei.

Wissenswertes über den Almabtrieb

Für die Rinder dauert ein Almsommer etwa 100 Tage. In dieser Zeit haben sie sich auf den saftigen und nahrhaften Bergwiesen rundum wohlgefühlt. Wird dann mit dem Almabtrieb im wahrsten Sinne des Wortes der Herbst eingeläutet, wählt der Hirte eine Leitkuh aus. Sie läuft ganz vorne und geleitet die Herde sozusagen ins Tal. Der prächtige Schmuck, den die Tiere tragen, ist übrigens ein gutes Zeichen, denn er ist das Symbol für einen Almsommer ohne Unglück. Wurde ein Tier während der Zeit auf der Alm verletzt oder getötet, was beispielsweise durch eine Krankheit oder einen Absturz passieren könnte, verzichten die Hirten darauf, die Rinder zu schmücken. Sind die Kühe wohlbehalten im Tal angekommen, werden sie ihren Bauern übergeben. Und die erkennen ihre Tiere natürlich sofort wieder: Verwechslung ausgeschlossen!

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